Als Musik noch richtig groß war

Ich möchte gerne mehr Struktur in meinen Blog rein bringen. Wie das klingt. Deswegen habe ich mir überlegt häufiger zu versuchen über Musik zu bloggen. Künstler, Bands, Songs oder Musikvideos, die mir über den weg laufen, in meinem Regal, in meiner Musik-Mediathek oder in meinem Ohr ihren Platz finden. Über Konzerter, Festivals oder kleinere Musikerlebnisse.  Also, lass uns diesen Vorsatz mit Olli Schulz beginnen:

Schon seit mehreren Tagen bin ich ununterbrochen mit dem Ohrwurm von Phase durch die Gegend gelaufen (Das Video ist im übrigen sehr sehenswert.) Immer mit der Zeile "Sie ist gerade in so einer Phase, in der sich alles um sie dreht." im Kopf. Gestern hatte ich endlich mal Zeit mich in einen Bus und in eine Bahn zu setzten, um bei meinem Platten- und CD Vertrauten mir das neue Album "Feelings aus der Asche", welches am 09.01.2015 erschienen ist, zu kaufen. Ich hätte es mir auch vorbestellen können, doch ich habe es einfach lieber in einen Laden zu gehen und CDs zu kaufen. Merkwürdige Angewohnheiten, olé. Ich glaube, ich bin die letzte Person auf dieser Erde, die sich noch CDs kauft, anstatt einfach im Internet, nur die Songs, die man mag, runterzuladen, am besten noch illegal.
Schon bevor ich mir alle Songsnippes bei Itunes angehört hatte, war mir ziemlich klar, dass dieses Album den Weg in mein CD- und Plattenregal finden wird. Ich hatte schon einige Songs beim RadioEins-parkfest im Sommer hören können und meine Vorfreude auf das Album stieg kontinuierlich, als ich beim NeoMagazin Olli den Song "Als Musik noch richtig groß war" spielen hörte.

Ich war nie die größte Olli Schulz Hörerin. Ich habe zwar schön häufiger überlegt mein überschüssiges Geld für eins seiner Alben auszugeben und bewege mich eigentlich in meinen anderen "Hörinteressen" in den gleichen Radien, wie er sich rum treibt. Gisbert Zu Knyphausen, Die Höchste Eisenbahn, Wir Sind Helden bzw. Judith Holofernes, Thees Uhlmann, um auch ein paar Leute zu nennen, die auf dem Album, nicht als featuring, zu hören sind. Doch es dann doch nicht getan.
Deswegen bin ich jetzt, ich möchte nicht sagen positiv überrascht, da ich nie etwas nicht so gutes von Olli Schulz erwartet hätte, aber ja, positiv überrascht. Ich finde das neue Album ist eine gelungene Sammlung von 10, durchaus melancholisch-traurigen Songs. Ohne alle Olli Schulz (& der Hund Marie) Songs zu kennen, würde ich schreiben und auch sagen, dass er sich selbst treu geblieben ist, sich trotzdem nicht wiederholt hat. Und ich finde, das macht ein gutes Album aus.

Was mich generell an Olli Schulz begeistert, - um auch mal über seine Person zu schreiben, auch wenn das ziemlich wenig mit seiner Musik zu tun haben sollte, ist seine Art. Und damit meine ich nicht diese lustige, ein wenig dämliche und infantile Seite, die er oft bei Joko & Klaas gezeigt hat. Sondern ich mag ihn, wie er sich in der Öffentlichkeit präsentiert, nämlich nicht immer wie ein Musiker, der sich und seine Arbeit viel zu ernst nimmt. Durch die Radio Sendung Sanft und Sorgfältig, die er mit Jan Böhmermann moderiert, bekommt man häufig seine entwaffnende Ehrlichkeit zu spüren. Er stellt sich kein Stück als perfekt hin, sondern zeigt immer wieder, dass er Fehler macht und falsche Wege geht, und diesen wieder den Rücken zukehrt. Und das darf er auch.

Um zu dem Titel dieses Post zu kommen und meinem Lieblingssong auf dem Album.
Als Musik noch richtig groß war. Ein Song über die Bedeutung, die einem die Geschichten von eigentlich fremden Menschen geben. Ein Song darüber, dass Musik bedeutsam für die eigenen Geschichten ist und ein Mittel sich daran zurück zu erinnern. Ein Song darüber, dass Musik manchmal auch einfach kleiner wird. Ein Song, den man manchmal für sich selber interpretiert und den Text für sich selber zurecht rückt, und manchmal passt der Text auch einfach so in das eigene Leben hinein.

Meine Lieblingssongs von Olli Schulz:
1. Dann schlägt dein Herz
2. Koks & Nutten
3. Spielerfrau
4. Schrecklich Schöne Welt
5. Als Musik noch richtig groß war

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